Hinter den Kulissen

– Die Aktion “Offener Garten” – Von 0 auf 240 in 20 Jahren

Das “Making-of” der Erfolgsgeschichte

Mehr als 70.000 Menschen machen sich jedes Jahr am dritten Juni-Wochenende auf den Weg, um Privatgärten zu besichtigen. Was vor 20Jahren als Geheimtipp unter Gartenbegeisterten gehandelt wurde, hat sich heute zu einer echten Bewegung entwickelt. Längst hat die Aktion “Offener Garten” über die Grenzen von Schleswig-Holstein und Hamburg hinaus Vorbildfunktion erlangt. In Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und vielen weiteren Bundesländern haben sich Gartenliebhaber zusammengefunden, um ihrerseits Gartenbesuchs-Wochenenden zu organisieren.

Zwischen 230 und 260 Gartenbesitzer melden ihren Garten alljährlich zur Teilnahme an und öffnen ihn am Aktionswochenende und auf Wunsch auch an weiteren Terminen der Öffentlichkeit.

Wie kommen nun Hunderte von Freizeitgärtnern mit Abertausenden von Besuchern zusammen? Wie erfahren die Gäste von den Adressen und wie machen die Gastgeber ihr Besuchsangebot bekannt? Es gilt, eine Vielzahl organisatorischer Aufgaben zu erledigen. Es gilt aber auch und vor allem, Begeisterung für die Aktion zu wecken und mit allen Beteiligten – den Gartenbesitzern, den Besuchern, den Pressevertretern und Förderern – in einen Dialog zu treten und kontinuierlich darüber zu informieren. Diese Aufgaben nimmt das Organisationsteam wahr, das wiederum auf zahlreiche freiwillige Helfer aus den Reihen der Gartenbesitzer zählen kann. Alle arbeiten Hand in Hand und tragen unentgeltlich zum Gelingen der Aktion bei.

Die Regie über den Offenen Garten liegt in den Händen von fünf engagierten Frauen, die das Organisationsteam bilden und über die Sie unter dem Menüpunkt “Organisationsteam” mehr erfahren.

17 Gärten konnten im ersten Jahr – es war das Jahr 2000 – für eine Teilnahme gewonnen werden. Trotz der noch geringen Zahl der Gärten war die Resonanz überwältigend: 50 bis 500 Gäste konnte jeder der 17 Besitzer im Garten willkommen heißen. Viele davon waren so begeistert, dass sie spontan zusagten, im kommenden Jahr ebenfalls ihren Garten zu öffnen. Dass die Aktion so gut aufgenommen wurde, beflügelte nicht nur das Organisationsteam, sondern auch die Gartenbesitzer. Schließlich freut sich jeder über Lob und Anerkennung seines ganz persönlichen grünen Paradieses. Ein anstrengendes, aber auch wunderschönes Wochenende war gelungen – da war man sich einig. Und es war ein Funke übergesprungen, weiterzumachen und ein grünes Band offener Gärten durch ganz Schleswig-Holstein und Hamburg zu knüpfen.

Über die Jahre wurden immer mehr Gärten für die Teilnahme angemeldet, so dass mittlerweile mehr als 260 sehenswerte Adressen im Gartenführer der Aktion gelistet sind.

Apropos Gartenführer: Wie entsteht eigentlich das Din A6-Heftchen, das bei allen Gartenpilgern der Aktion so beliebt und im Vorfeld an vielen gärtnerisch interessanten Plätzen erhältlich ist?

Basis des Gartenführers ist der Teilnahmebogen, der jedes Jahr zur Weihnachtszeit versandt wird. Hierauf vermerken die interessierten Gartenbesitzer ihre Adresse, die Gartenöffnungstermine und eine Kurzbeschreibung ihres Gartens. Bestimmte Teilnahmekriterien existieren übrigens nicht. Jeder Garten, der etwas sehenswertes zu bieten hat, ist willkommen, denn gerade die Vielfalt macht die Attraktivität aus. Das Organisationsteam bereitet alle Angaben aus den Fragebögen für das Layout und den Satz der Broschüre auf. Schließlich lesen alle noch einmal Korrektur und die Broschüre kann in einer sehr großen Auflage in den Druck gehen.

Die Zeit bis zur Auslieferung der fertigen Gartenführer im April wird vorwiegend für die Kommunikation und Bekanntmachung der Aktion genutzt. Dies geschieht in zahlreichen persönlichen Gesprächen, auf Gartenmärkten, über die Medien sowie über die Internetseite www.offenergarten.de, auf der Sie sich gerade befinden.

Um Ostern herum kommen die druckfrischen Gartenführer aus der Druckerei. Nun heißt es, fleißig einzutüten und zu frankieren, damit jeder angemeldete Teilnehmer die bestellten Unterlagen rechtzeitig zu Beginn der Gartensaison in den Händen hält und seinerseits weitergeben kann.

Jetzt ist auch die Zeit der Gartenmärkte wie beispielsweise der “Gartenzauber” auf Hof Bissenbrook, der Pflanzenmarkt im Freilichtmuseum Kiekeberg oder “Park&Garden” auf Gut Stockseehof. Das Organisationsteam stellt sicher, dass die dortigen Besucher Gartenführer der Aktion erwerben können. Schließlich und endlich können die Hefte auch per frankiertem, adressiertem Rückumschlag bei der Aktion Offener Garten, Lindenweg 4, 23730 Hermannshof angefordert werden.

Im Juni findet alljährlich eine Eröffnungsfeier mit kleinem Rahmenprogramm in einem der teilnehmenden Gärten statt. Hierzu werden prominente Vertreter aus Gartenbau und Politik sowie natürlich alle teilnehmenden Gartenbesitzer eingeladen. Danach heißt es dann Daumen drücken für gutes Wetter und Pforten auf für unsere Besucher am dritten Juniwochenende!

Im Herbst finden sich dann noch einmal alle Gartenbesitzer zusammen, um ein Resümée über die vergangene Saison zu ziehen und neue Ideen für die kommende zu diskutieren. Eines ist aber schon jetzt sicher:

Die Aktion “Offener Garten” macht Freude und Freunde und wir freuen uns mit allen Gartenbesitzern auf ein anregendes Gartenjahr!

Ihr Organisationsteam der
Aktion “Offener Garten” Schleswig-Holstein und Hamburg